3-dimensionales, sensomotorisches Training im SPACECURL
Wir hatten die Möglichkeit bei Nina Westphal ein Spacecurl-Training mit Beinprothese nach einer Hüftexartikulation durchzuführen.
Doch was ist ein Spacecurl überhaupt?
Der Spacecurl wurde ursprünglich Von der NASA und der US-Airforce zum Training der Rückenmuskulatur unter Extrembedingungen entwickelt. Ein deutsches Team von Medizinern, Sportwissenschaftlern, Ingenieuren, Biomechanikern und Physiotherapeuten erweiterte das Einsatzgebiet dieses Trainingssystems. Das MediClin Klinikum Soltau und auch das Universitätsklinikum Berlin nutzen den Spacecurl bereits.
Die Sportwissenschaftlerin Nina Westphal hat das Trainingsgerät nach Hamburg geholt. Sie kennt den SPACECURL und begleitet dessen Entwicklung seit 2002. Über Rückenpatienten und ihren Kollegen Prof. Dr.habil.phil.René Schwesig hat sie es kennen- und schätzen gelernt. Sie ist sehr interessiert daran, Personen mit diesem einzigartigem Training zu helfen. Mittlerweile wird dieser 3-Achsentrainer auch bei Gleichgewichtsproblemen durch HNO-Erkrankungen und für neurologische Patienten erfolgreich eingesetzt, zur Leistungsoptimierung im Sport und eben auch bei Beinamputierten Personen. Der Training dauert 30 Minuten. Der SPACECURL wird jeweils auf die trainierende Person eingestellt und das Training wird von der Sportwissenschaftlerin begleitet und gesteuert. Amputierte profitieren vom Training im SPACECURL, weil die Muskelkoordination, Muskelausdauer und Kraft trainiert werden. Durch die physiologische Arbeitsweise in den Ringen verbessert sich das Körpergefühl und die Körperhaltung. Das Gleichgewicht wird geschult, die Rumpfstabilität erhöht sich, die Gesäß- und Beinmuskulatur wird gestärkt.
Für jüngere Amputierte ist der Aufforderungs- und Spaß-Faktor hoch. Bei älteren Personen Ebenso, aber meist kommt der Sicherheitsaspekt mehr zum Tragen. Durch die festgemachten Füße mittels Drehelement und durch Fixierung mittels Hüftpolster ist man im SPACECURL gesichert, steht aufrecht und kann nicht fallen.
Muskuläre Dysbalancen werden für die trainierende Person darin deutlich sichtbar anhand der Bewegungen der Ringe des SPACECURLs. So kippt man z.B. bei zwei geöffneten Ringen z.T. eher zu einer Seite: zum Standbein, zum Bein, das mehr Kraft, mehr Muskulatur hat, zur „Schokoladen-Seite“. Im Sinne der posturalen Stabilität, der aufrechten, geraden Körperhaltung, ist ein Gleichgewicht aber notwendig. Durch das 3dimensionale Training wird für die amputierte Person eben dieses sichtbar und spürbar. Durch das angestrebte Gleichgewicht sollen Einschränkungen, Beschwerden gemindert oder aufgehoben werden.
Die positiven Effekte des SPACECURL-Trainings wirken sich somit optimierend auf den Alltag der Amputierten aus. Körperlich und auch psychisch. Denn das Training darin bringt Spaß, motiviert und optimiert!
Weitere Informationen und einen Termin für das Training:
beWEGung – für mehr Gesundheit
Nina Westphal
Sierichstraße 118, 22299 Hamburg
www.bewegung-hh.de
(Quelle: Nina Westphal-Informationsschreiben „Training für Amputierte – im SPACECURL)